Seelisberg, das romantische Bergdorf am Eingang zum Urnersee, liegt wie ein Aussichtsbalkon auf einer Halbinsel im Vierwaldstättersee, offen nach allen Seiten. Immer wieder bieten sich faszinierende Ausblicke auf See und Berge sowie das Rütli, welches als Gründungsplatz der Eidgenossenschaft gilt.
Die Freiluftausstellung "Geschichtsreise Seelisberg–Rütli" bietet an 12 Posten zu dieser tollen Aussicht spannende Geschichten und Einblicke. Die frei zugängliche Ausstellung ist viersprachig und führt von der Treib mit der Bergbahn zum Seelisberg und durchs Dorf über die Marienhöhe bergab bis zum Rütli. Mit seltenen Bilddokumenten, einem riesengrossen Memory, packenden Kurzfilmen, überraschenden Hörduschen und sprechenden Porträts bekannter Persönlichkeiten fasziniert der dreistündige Rundweg immer wieder aufs Neue. Die Posten können auch einzeln im Dorf besucht werden. Für Gruppen kann zudem ein geführter Rundgang beim Tourismusbüro in Seelisberg gebucht werden.
Eine Ofenbank als sicherer Hafen
An der Talstation der Treib-Seelisberg-Bahn in Treib erzählt ein Kurzhörspiel die Geschichte von der Ofenbank im malerischen Haus zur Treib. Wer sich auf diese Bank setzt, darf nach der Überlieferung drei Tage lang nicht verhaftet werden und hat so Gelegenheit, seine Unschuld in dieser Zeit zu beweisen. Während der Bahnfahrt kann das Wissen über die Region und die Geschichte der Schweiz getestet werden. Mitten im Dorf stehen die Filmboxen, welche die Geschichte des Rütlis, den geplanten Bau des Schlosses Neuschwanstein auf dem Rütli, den Besuch von General Guisan mit der Armeespitze im Zweiten Weltkrieg und weitere Geschichten dokumentieren.
Porträts, die sprechen können
Beim Jugendstilhotel Sonnenberg, das in den nächsten Jahren revitalisiert werden soll, geben Richard Wagner, die Landesmutter Helvetia, der indische Guru und Michael Truttmann, Erbauer des Hotels Sonnenberg, einen Einblick in die abwechslungsreiche Tourismusgeschichte. Die lebensgrossen Porträts sprechen dank vielen tausend Einzelbildern miteinander. Dadurch ist eine eindrückliche Mimik entstanden, als ob die Porträts zum Leben erwachen würden. Beim anschliessenden Abstecher durch den Tannwald zur Marienhöhe erwartet die Ausstellungsbesucher der Originalschauplatz vom grossen Panoramabild im Nationalratssaal in Bern, welches den Blick auf das Rütli, den Urnersee und die beiden Mythen zeigt. Bis Ostern verkehren auch während der Winterzeit ab dem Rütli um 13.36 und 15.36 Uhr je ein Schiff und eine Bergbahn wieder via Treib zurück nach Seelisberg, dem Ausgangspunkt der Geschichtsreise. Weitere Infos gibt’s unter www.seelisberg.com.
Christoph Näpflin